Englisch

Praxis

Auch Englisch ist ein Fach, das spätestens ab der Sek. II (Oberstufe) vorwiegend auf die Produktion eigener Texte ausgerichtet ist. Das heißt, dass die Alternative zu regelmäßigen Lernsitzungen evtl. auch längere, dafür unregelmäßiger vorzugsweise an ansonsten freien Tagen stattfindende Lese- und Schreibwerkstätten sein können - wohlgemerkt: ersetzend für regelmäßigen wöchentlichen Zusatzunterricht.

- Fremdsprachliche Textproduktion ist vor allem von einem abhängig: Wortschatz (insbesondere: Vokabelkenntnisse). Hier ist es wichtig,

-> früh

-> mit geeigneten Lernmethoden

anzusetzen. Es kann hierfür sinnvoll sein, einzelne Lernsitzungen zur gezielten Stärkung der Methodenkompetenz zu veranstalten ("das Lernen lernen").

Theorie

Englisch ist neben der Mathematik wohl das Fach, dessen Fachdidaktik sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten am rasantesten weiterentwickelt hat. Und die Erforschung dessen, wie ein Mensch Englisch lernt sowie die Umsetzung dieser Erkenntnisse in Unterrichtskonzepte und Lehrmaterialien sind bei Weitem noch nicht am Ende angelangt. Hier haben Professoren für Amerikanistik, Anglistik und Fremdsprachendidaktik und in diesem Bereich engagierte Lehrkräfte noch eine Menge zu tun.

Um ein kleines konkretes Beispiel zu nennen: Ich habe zu meiner Schulzeit noch mit Lehrbüchern arbeiten müssen, die kein deutsch-englisches Vokabelverzeichnis im Anhang haben. Vermutlich gründete sich die Entscheidung, kein solches aufzunehmen, auf der Überzeugung, dass die Schüler_innen ihre Vokabeln lernen sollen. Es ist richtig, dass das unerlässlich ist; doch das wissen die meisten Schüler_innen selber. Ein deutsch-englisches Vokabelverzeichnis ist nicht unabdingbar, aber extrem nützlich - nicht zuletzt, um für Wörter und Begriffe, die man bereits kennt, neue Anwendungszusammenhänge erschließen zu können.

Ein weiteres Beispiel: Wenn nur einzelne Vokabeln darinstehen, so ist unausweichlich, dass gerade in den ersten 2-3 Jahren viele "denglische" Sätze gebildet werden. Die verstärkte Aufnahme von Redewendungen und kleinen Sätzen in die Vokabelverzeichnisse trägt der Tatsache Rechnung, dass die meisten Formulierungen "päckchenweise" ins Englische übertragen werden müssen.